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Was bringt mir Circular Design? Vorteile für Unternehmen in der Industrie

In der EU lag der Rohstoffverbrauch im Jahr 2020 bei rund 14 Tonnen pro Bürger*in und das Abfallaufkommen bei knappen 5 Tonnen pro Kopf. Aber ist es wirklich Abfall oder sind es Rohstoffe, die wir nutzen können? Für Produktentwicklungen, insbesondere im Bereich des Produktdesigns, bietet Circular Design eine Antwort auf diese Frage. Eine Antwort, die nicht nur die Umwelt schont, sondern auch beträchtliche Markenvorteile mit sich bringt. In diesem Blog-Beitrag beschäftigen wir uns mit dem Konzept des Circular Designs, seiner Bedeutung für Marken und die Umwelt, und erklären, warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich damit auseinanderzusetzen. Erfahren Sie, wie Ihr Unternehmen trotz wirtschaftlich herausfordernder Zeiten gerade durch Circular Design profitieren kann.

Autor: Alexander Peschke

Juni 24, 2024

Grafik für Renewables Flow Management - Circular Design Vorteile - PESCHKE
Quelle: Ellen MacArthur Foundation
Quelle: Ellen MacArthur Foundation

Von Abfällen zu wertvollen Rohstoffen: Das Potenzial von Circular Design

Circular Design zielt darauf ab, den Lebenszyklus von Produkten so zu gestalten, dass Abfall minimiert und Ressourcen effizient genutzt werden. Ein inspirierendes Beispiel hierfür ist „Loop“ von TerraCycle. TerraCycle ist ein globales und innovatives Recycling-Unternehmen mit Fokus auf schwer zu recycelnde Materialien. Das Programm „Loop“ fördert ein zirkuläres Ökosystem durch die Zusammenarbeit mit Marken, Produzenten und Verkäufern, um den Verkauf sowie die Sammlung von wiederverwend- und wiederverwertbaren Versionen herkömmlicher Einwegprodukte zu ermöglichen. Das macht Wiederverwendung bequem und zugänglich.

Warum ist es wichtig, sich jetzt mit dem Thema zu beschäftigen?

Im Jahr 2016 wurden weltweit ~2,02 Milliarden Tonnen Müll produziert. Eine erschreckende Menge, die sich laut Statista und Weltbank-Prognose über die nächsten 25 Jahre weiter steigert: 2050 wird eine weltweite Abfallmenge von rund 3,4 Milliarden Tonnen erwartet. Gleichzeitig verlangt der Verbrauchermarkt zunehmend nachhaltige Produkte verlangt. Das verdeutlicht: Es ist der Zeitpunkt für Unternehmen gekommen, sich Circular Design zu Nutze zu machen – um Vorreiter in einer sich wandelnden Wirtschaft zu sein, aber auch, um Risiken in der Lieferkette zu minimieren.

Grafik für Abfall und Emissionen - Circular Design Vorteile - PESCHKE

Was bringt es mir als Marke?

Für mehr als die Hälfte von Konsumenten auf der ganzen Welt ist die Berücksichtigung von ESG-Faktoren (ESG = „Environmental, Social & Governance“, also Umwelt, soziale Verantwortung und Unternehmensführung) essenziell und stellt entscheidende Kaufkriterien (Beispiele sind Abfallreduktion und Fürsorge für die Erde). Unternehmen, deren Markenphilosophie und Kommunikation sich auf ESG-Elemente stützt, profitieren von einem positiven Markenimage und beträchtlichem Umsatzwachstum. Laut Forschung von Bain & Company erzielten Marken, die bei diesen Elementen am besten abschnitten, ein fünfmal höheres Umsatzwachstum als die Marken mit den niedrigsten Werten. Zusätzlich wird die Kundenbindung zu nachhaltigen Marken gesteigert. Circular Design ist ein starker Ansatz, der nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern ihr Unternehmen als verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert positioniert und Ihre Kundschaft anspricht.

Wie profitiere ich als Arbeitgeber von Circular Design?

Attraktivität als Arbeitgeber steigern: Unternehmen, die sich aktiv für Circular Design und Nachhaltigkeit einsetzen, machen sich für Arbeitnehmer interessant. Insbesondere die jüngere Generation sucht nach Arbeitgebern, die sich durch umweltfreundliche Praktiken auszeichnen und einen positiven Beitrag zu Gesellschaft und Umwelt leisten. Indem ein Unternehmen Circular Design in den Mittelpunkt seiner Unternehmensstrategie stellt, kann es sich als attraktiver und verantwortungsvoller Arbeitgeber positionieren.

Mitarbeiterengagement und -zufriedenheit: Die Implementierung von Circular Design-Prinzipien kann das Engagement und die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöhen. Mitarbeiter fühlen sich oft motivierter und zufriedener, wenn sie wissen, dass ihre Arbeit zu positiven ökologischen und sozialen Auswirkungen führt. Dieses gesteigerte Engagement kann die Produktivität erhöhen und zur Mitarbeiterbindung beitragen.

Innovationskultur fördern: Circular Design erfordert kreatives Denken und innovative Ansätze, um Produkte und Prozesse so zu gestalten, dass sie die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft erfüllen. Unternehmen, die Circular Design fördern, signalisieren damit, dass sie Innovation schätzen und Mitarbeitern Raum für kreatives Denken und Experimentieren geben. Dies kann talentierte Innovatoren anziehen und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung fördern.

Was bringt Circular Design der Umwelt?

Durch die Reduktion, Wiederverwendung und das Recycling von Materialien kann Circular Design dazu beitragen, den Bedarf an neuen Rohstoffen erheblich zu reduzieren. Laut Circularity Gap Report 2022 könnten globale Treibhausgasemissionen durch Circular-Design-Praktiken so um bis zu 39% gesenkt werden, was einen entscheidenden Schritt in Richtung Klimaneutralität bedeutet. Mehr zu den Vorteilen von Circular Design in unserem Blog-Beitrag.

Grafik für Klima-Einflüsse - Circular Design Vorteile - PESCHKE
Datenquelle: https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg3/
Datenquelle: https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg3/
Besser vorbereitet auf zukünftige Richtlinien und Normen

Die Welt steht an einem entscheidenden Wendepunkt in Bezug auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch den Klimawandel und den übermäßigen Ressourcenverbrauch haben Regierungen und internationale Organisationen die Notwendigkeit erkannt, strengere Vorschriften und Richtlinien für Unternehmen einzuführen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Prinzipien des Circular Designs zu fördern und zu einem Standard in der Produktentwicklung und -nutzung zu machen.

EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft: Die Europäische Union hat einen ehrgeizigen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft veröffentlicht. Dieser zielt darauf ab, den Übergang zu einem nachhaltigeren Wirtschaftsmodell zu beschleunigen. Die sogenannte CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) beinhaltet das Thema Circularity, also Kreislauffähigkeit, und fokussiert sich primär auf das ESG-Reporting. Darunter fallen zum Beispiel spezifische Maßnahmen, die zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks von Produkten beitragen – wie etwa die Beschränkung des Einsatzes von Einwegplastik oder die Einführung eines „Rechts auf Reparatur“. Unternehmen, die in oder mit der EU handeln, müssen sich auf diese Änderungen vorbereiten, indem sie ihre Produkte und Prozesse der CSRD entsprechend anpassen. Mehr dazu hier

Globale ISO-Normen für Circular Design: Die Internationale Organisation für Normung (ISO) arbeitet an der Entwicklung globaler Standards für Circular Design und nachhaltige Produktionsprozesse. Diese Normen werden voraussichtlich Kriterien für die Materialauswahl, Produktlebenszyklus-Assessments und Recyclingfähigkeit festlegen, um Unternehmen einen Rahmen für die Entwicklung nachhaltiger Produkte zu bieten. Mehr dazu hier

Nationale Gesetze zur erweiterten Produzentenverantwortung (EPR): Verschiedene Länder planen die Einführung oder Verschärfung von EPRs, die Unternehmen verpflichten, für die Rücknahme, Wiederverwendung oder das Recycling ihrer Produkte am Ende der Produktlebensdauer zu sorgen. Diese Vorschriften zielen darauf ab, die Hersteller dazu zu bewegen, langlebigere und leichter recycelbare Produkte zu entwickeln. Mehr dazu hier

Durch die frühzeitige Anpassung an diese zukünftigen Vorschriften und Richtlinien können Unternehmen nicht nur Strafen vermeiden, sondern sich auch als Vorreiter im Bereich der Nachhaltigkeit positionieren. Es ist wichtig, dass Unternehmen diese Entwicklungen aufmerksam verfolgen und in ihre strategische Planung integrieren, um langfristig erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen

Circular Design bietet eine Win-win-Lösung für Unternehmen und die Umwelt. Durch die Implementierung dieses Ansatzes können Marken nicht nur ihre Betriebskosten senken und ihre Kundenzufriedenheit erhöhen, sondern auch einen signifikanten Beitrag zum Umweltschutz leisten. Beginnen Sie mit der Analyse Ihrer Produkte und Prozesse, engagieren Sie sich für Rücknahme- und Recyclingprogramme und kommunizieren Sie Ihre Fortschritte transparent

  • Bildung: Investieren Sie in Workshops, um Ihr Team über Circular Design zu informieren. Das Bewusstsein für dessen Vorteile ist der erste Schritt zur Implementierung.
  • Netzwerk: Tauschen Sie sich mit anderen Unternehmen aus und schließen Sie sich Initiativen an, die Circular Design fördern, um voneinander zu lernen.
  • Innovation: Fördern Sie die Entwicklung neuer Produkte, die auf Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit ausgerichtet sind.
  • Kommunikation: Berichten Sie offen über Ihre Fortschritte im Bereich Circular Design, um Kunden und Stakeholder zu inspirieren und zu motivieren.

„Die Umstellung auf ein zirkuläres Geschäftsmodell ist keine rein ethische Entscheidung, sondern eine strategische, die Unternehmen resilienter und zukunftssicherer macht.“

– Alexander Peschke

Circular Design – eine Strategie mit Zukunft

Circular Design hat das Potenzial, messbare Nachhaltigkeit im Produktdesign zu erreichen und die Umwelt effektiv zu entlasten. Stück für Stück erkennen Unternehmen die positiven Auswirkungen dieser Designstrategie, doch es gibt noch viel Luft nach oben.

Bei PESCHKE integrieren wir Umweltaspekte schon lange in unseren Produktdesignprozess und legen zunehmend Fokus auf Circular Design und seine vielfältigen Optimierungsmöglichkeiten. Wir möchten gemeinsam mit unseren Kunden dazu beitragen, Österreich unter Europas Spitzenländer im Bereich des kreislauffähigen Designs zu bringen.

Möchten auch Sie mehr Nachhaltigkeit und Elemente von Circular Design in Ihre Projekte einbringen oder zu dem Thema beraten werden? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

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