Wir befinden uns inmitten der dritten Welle der IT Revolution. In den letzten 50 Jahren hat die Informationstechnologie bereits zweimal Mitbewerb und Strategie radikal umgeformt. Das betraf im ersten Schritt die Automatisierung von manuellen Prozessen. Im zweiten Schritt wurden Datensammlung und -analyse von Grund auf erneuert.
Diese zwei Wellen der IT Revolution führten zu einer immensen Steigerung von Produktivität und Wirtschaftswachstum. Doch obwohl die Wertekette transformiert wurde, änderte sich an der produzierten Ware selbst nicht viel.
In der aktuell stattfindenden dritten Welle wird IT zum integralen Bestandteil der hergestellten Produkte. Sensoren, Prozessoren, Software und Konnektivität werden in Produkte integriert und diese mit einer Product Cloud verknüpft. Die Cloud speichert und analysiert Daten, steuert Anwendungen und sorgt für eine signifikante Verbesserung in Produktfunktionalität und Leistung.
Wie sich diese dritte IT Welle mit den so entstandenen „Smart Connected Products“ entwickeln wird und welche Erfahrungen wir bisher damit gesammelt haben, haben wir in diesem Blog-Beitrag zusammengefasst.
August 4, 2022
Eine Kaffeemaschine, die per App programmiert werden kann, um in der Früh zur definierten Zeit pünktlich Kaffee bereitzustellen. Die komplett autonome, sich selbst optimierende Produktionsstraße. Beides sind Beispiele von Smart Connected Products, die bereits Teil unseres Alltags sind und sich durch die Verbindung zum Internet – oder dem Internet of Things (IoT) – auszeichnen und laufend anhand der gesammelten und analysierten Daten dazulernen.
Intelligente Connected Products bestehen im Wesentlichen aus drei Komponenten:
Intelligente Komponenten verstärken die Fähigkeiten und den Wert der physischen Komponenten, während die Konnektivität die Fähigkeiten und den Wert der intelligenten Komponenten verstärkt.
Wie viel der Produktfunktionalität im eigentlichen Produkt und wie viel davon in der Cloud eingebettet sein sollte, hängt natürlich maßgeblich von dem Nutzungsszenario ab, aber zum Beispiel auch von der benötigten Reaktionszeit, Netzwerkverfügbarkeit oder der Häufigkeit von geplanten Updates.
Klingt alles komplex? Ist es auch. Doch die damit verbundenen Herausforderungen gehen weit über das Thema Programmierung, User Experience und Design hinaus.
Zeit, die Komplexität ein klein wenig durchsichtiger zu gestalten. Die Fähigkeiten von Smart Connected Products lassen sich in vier Stufen unterteilen: Überwachung, Steuerung, Optimierung und Autonomie.
Jeder Bereich baut auf dem vorhergehenden auf, wobei der Punkt „Autonomie“ noch recht visionär ist.
Intelligente, vernetzte Produkte ermöglichen die umfassende Überwachung von Zustand, Betrieb und der externen Umgebung eines Produkts. Werden diese Daten zentral gespeichert und mit anderen Datenquellen kombiniert, ergeben sich sowohl für den Nutzer als auch für den Hersteller des Produkts eine Vielfalt an Vorteilen und Möglichkeiten. So überwacht zum Beispiel das System ZEISS TEMPAR go » die Umgebungsparameter von Messräumen über ein Netzwerk von Sensoren und schlägt Alarm, wenn es zu Abweichungen von den vorgeschriebenen Standards kommt.
Sich über ein externes Device mit einem Produkt zu verbinden, bietet die Chance, Interaktionen mit dem Produkt auf viele neue Arten zu steuern und zu personalisieren. Ob übersichtlicher Setup-Prozess mittels Smartphone (siehe ZEISS Hunting »), bei dem unzählige manuelle Button-Klicks vermieden werden, oder die Möglichkeit, Produkte remote von einem ganz anderen Ort aus steuern zu können (siehe Nerve von TTTech »), Smart Connected Products erleichtern die Steuerung enorm.
Echtzeit-Überwachungsdaten zu Produktzustand und -steuerung ermöglichen es Unternehmen, die Verfügbarkeit ihrer Produkte zu optimieren. Das ist durch Wartungsarbeiten möglich, die bei drohenden Ausfällen vorbeugend durchgeführt werden können. Via Fernwartung können zusätzlich einzelne Parameter optimiert oder Software-Updates eingespielt werden (siehe Bekum Control 8.0 »).
Als letztes Level folgt die Autonomie. In einer einfachen Variante ist diese bereits in vielen Haushalten zu finden – nämlich als autonomer Saugroboter. Durch die Kombination von Überwachungs-, Steuerungs- und Optimierungsfunktionen ersetzen sie das manuelle Staubsaugen. Autonome Produkte können aber auch in Abstimmung mit anderen Produkten und Systemen handeln. Der Wert dieser Fähigkeiten wächst exponentiell, je mehr Produkte miteinander verbunden sind.
Speziell der Bereich Produktdesign » hat sich durch das Thema Smart Connected Products stark verändert. Einst ging es rein um die Gestaltung von Hardware, also eine Kombination aus mechanischen und elektronischen Bauteilen. Heute hingegen gilt es, funktionierende Systeme zu gestalten. Diese Systeme sind jedoch nicht nur Teil des Produkts – sie sind das Produkt.
Ein Beispiel ist ZEISS Hunting (siehe Grafik), bei dem verschiedene Connected Products wie Zielfernrohr oder Wärmebildkamera mittels WLAN und Bluetoothverbindung im Zusammenspiel mit der ZEISS Hunting App » und der Ausrüstung des Jägers für das ultimative Jagderlebnis sorgen.
Eine seriöse Betreuung solcher Systeme ist nur mit einem disziplinübergreifenden Designteam möglich. Für die qualitativ hochwertige Umsetzung ist die Zusammenarbeit von Produktdesignern » (Hardware) und User Experience Designern » (Frontend, bzw. System Interface Design) essenziell. Ein Beispiel dafür ist unser Augmented Reality Motorcycle Helmet », bei dem AR, Motorradhelm, Smartphone und Echtzeitdaten Motorradfahrer mit Navigation, Sicherheitsfeatures und Konnektivität unterstützen – automatisch angepasst an die Geschwindigkeit.
Die längere Dauer der Hardwareentwicklung rührt daher, dass es sich um einen „Trial-and-Error“-Prozess handelt, bei dem ständig Optimierungen vorgenommen werden. Zum Beispiel werden Hardwareteile gegen andere mit geringeren Kosten oder einer besseren Performance getauscht. Das bedeutet, dass entsprechende Updates an der Software durchgeführt werden müssen. Aus diesem Grund ist eine konsequente Kommunikation der beiden Teams besonders wichtig. Hier können unsere Consulting- und PM-Experten von PESCHKE mit ihrer Erfahrung in der Entwicklung von Connected Products ideal unterstützen.
Ein weiterer wichtiger Tätigkeitsbereich, der hier nicht zu vernachlässigen ist: Marketingstrategie und Content Creation ». Smart Connected Products ermöglichen es Unternehmen, neue Arten von Kundenbeziehungen aufzubauen, die neue Marketingpraktiken und -fähigkeiten erfordern. Durch das Sammeln und Analysieren von Produktnutzungsdaten können Unternehmen neue Erkenntnisse darüber gewinnen, welchen Mehrwert Produkte für den Kunden schaffen und wie dieser Produktwert besser durch Positionierung und Angebote an den Kunden kommuniziert werden kann.
Durch die Transformation von Produkt zu System ergeben sich neue Geschäftsmodelle abseits des Verkaufs von Hardware-Produkten. Darunter fallen diverse Services, die mit dem Produkt eine deutliche Erweiterung der Wertschöpfungskette darstellen. Beispiele dafür sind ein Predictive Maintenance Paket, welches der Kunde zusätzlich abschließen kann, oder Services zur Datensicherung und Backups. Auch diese müssen natürlich passend zum restlichen System gestaltet werden, um eine möglichst durchgängige Markenerfahrung und User Experience zu garantieren.
Während bisher also mit dem Verkauf eines Produkts die Verantwortung für Wartung, Instandhaltung sowie Nutzungskosten an den Kunden übergeben wurden, können mit dem neuen Modell Produkte nun als Service verkauft werden. Der Hersteller bleibt so Eigentümer des Produkts und übernimmt die volle Verantwortung für die Kosten des Produktbetriebs und des Service gegen eine laufende Gebühr. Verglichen zum traditionellen Eigentumsmodell zahlt der Kunde so nach und nach anstatt im Voraus.
Nicht nur die Strukturen der Industrie ändern sich grundlegend, sondern auch, wie Mitbewerber am Markt konkurrieren. Unternehmen sehen sich vor neue kompetitive Möglichkeiten, aber auch Gefahren gestellt. Smart Connected Products haben das Potenzial, den Wettbewerb zu verlagern und zahlreiche neue Möglichkeiten für Differenzierung und Mehrwertdienste zu schaffen.
Da auch die Grenzen der Industrie verschoben und neu gesteckt werden, entstehen gänzlich neue Wirtschaftszweige. Smart Connected Products werfen anhand ihres Mehrwerts, der neu definierten Geschäftskanäle sowie ihrer Datengenerierung und -nutzung die grundlegende Frage auf: „Welche Art von Business bin ich?“.
Diese Frage sollte man sich besser früher als spät stellen, um jetzt rechtzeitig die nötigen Schritte zu setzen, um dem Mitbewerb voraus zu sein. Die dritte Welle der IT Revolution wird nämlich nicht nur zu einer schrittweisen Verbesserung der Produktkapazität und -leistung führen, sondern auch radikal unsere Fähigkeit verbessern, geschäftliche und menschliche Bedürfnisse zu erfüllen. Und Kundenbedürfnissen möchte niemand hinterherhinken.
Connected Products verändern viel: die Art und Weise, mit der Mehrwert für den Kunden generiert wird, wie Unternehmen miteinander in Mitbewerb treten und wo die Grenzen des Mitbewerbs liegen. Diese Veränderungen werden direkt oder indirekt jede Industrie betreffen.
Connected Products sind nicht nur transformativ, sondern auch smart – und wer mit ihnen arbeitet, ebenso. Durch unsere Erfahrung in der Entwicklung diverser Smart Connected Products aus unterschiedlichsten Branchen begleiten wir unsere Kunden von der Gestaltung erster Konzepte über die Erstellung von Produkt-Launch-Marketingkampagnen bis zur Entwicklung von After-Sales-Lösungen. Unsere Stärke liegt in klar definierten Services und den damit verbundenen Kompetenzen, die wir unter einem Dach vereinen.
Wer nach Designs und Beratung zum Thema Smart Connected Products sucht, ist bei uns an der richtigen Adresse. Schicken Sie uns einfach eine Nachricht, um Ihre Idee mit uns zu besprechen und Ihren Mitbewerbern einige Schritte voraus zu sein!
Sie möchten uns lieber direkt kontaktieren? Natürlich! So erreichen Sie uns:
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